Geistliche Impulse:
Allerseelen Monat November
Man denke an die Geschichte des heiligen Karl Borromäus mit seiner Schachpartie:
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Während andere davon sprachen, was sie sofort anfangen wollten, wenn sie wüssten, dass sie innerhalb einer Stunde sterben müssten, sagte der Heilige; er würde sein Schachspiel fortsetzen, denn er habe es bloß zur Ehre Gottes begonnen, und er wünsche nichts Besseres, als mitten in einer Handlung abgerufen zu werden, die er zur Ehre Gottes angefangen habe.
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Was würdest DU tun?
Rosenkranzmonat
Der Oktober wird in der Liturgie auch als Rosenkranzmonat bezeichnet.
Am 7. Oktober feiern wir das Rosenkranzfest.
Der Rosenkranz ist das Lieblingsgebet vieler Heiligen. Warum das so ist? Weil man an der Hand Marias das Leben Jesu Christi betrachtet und Maria will ihre Kinder immer zu ihrem Sohn führen.
Einige Gedanken zum dritten Geheimnis des freudenreichen Rosenkranzes:
"Jesus, den du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast."
Der Engel hat Maria soeben verkündet, dass Gott sie erwählt hat, die Mutter Seines Sohnes zu werden. Auf ihre Rückfrage teilt ihr Gabriel - sozusagen als Beweis - das Wunder mit, das an ihrer Verwandten Elisabeth geschehen ist. Mit ihrer Antwort offenbart sie ihr ganzes Wesen, die demütige Haltung ihres Herzens: „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“
Im selben Augenblick wird das göttliche Wort Fleisch im Schoß Mariens. Ihr göttliches Kind bewegt sie, durch das Wirken des Hl. Geistes, ihrer Verwandten Elisabeth zu Hilfe zu kommen, ihr zu dienen in dieser schwierigen Zeit. Doch dieses Zusammentreffen soll nicht nur der praktischen Hilfe gewidmet sein, das göttliche Kind möchte den noch im Schoß der Mutter verborgenen Johannes heiligen. Johannes hüpft vor Freude im Schoß Elisabeths und diese wird vom Hl. Geist erfüllt und ruft: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Wir fügen noch hinzu: „Jesus“, denn aus der Verkündigung und den Worten Elisabeths setzt sich der erste Teil des Ave Maria zusammen.
Nicht nur Maria ist Christusträgerin, alle Katholiken, die im Stand der Gnade die heilige Kommunion empfangen, werden zu Christusträgern. Sie empfangen den Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi für kurze Zeit in Realpräsenz, das heißt: Jesus ist real gegenwärtig im Körper des Menschen. Wie ist das möglich? Jesus ist Gott und kein Ding ist ihm unmöglich. Warum ist das möglich? Weil Er es so will. Warum will Er das? Er ist die Liebe und allein die Liebe treibt Ihn, sich so klein, so unscheinbar, so verletzlich zu machen.
Wenn Jesus in einem Menschen gegenwärtig ist, dann will Er immer noch dasselbe als Er einen menschlichen Leib angenommen hat, Er will zu den Menschen getragen werden. Er will Begegnung, Beziehung mit ihnen, Er will sie mit Seiner Freude und Seiner Liebe erfüllen. Und Er will das durch uns verwirklichen.
Mutter Teresa sagte einmal: „Jesus hat keine Füße, nur unsere Füße. Jesus hat keine Hände, nur unsere Hände.“ - Was für die praktischen Hilfen gilt, das gilt ebenso für die geistigen.
Jesus, den du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.
Durst nach Gott
Jesus, lieber Herr! Wie anders sind die Freuden, mit denen du hier schon die Menschen tröstest, die auf falsche und trügerische Befriedigungen verzichten, als die irdischen Vergnügungen! Um wie viel besser ist deine Huld als das Leben (vgl. Ps 63,4), wie viel besser ein Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums als tausend andere (Ps 84,11)! Um wie viel seliger machst du deinen Armen durch deine eigene Armut, als es die Welt durch ihren Überfluss zu tun vermag!
Zu solcher Freude lädt euch, liebe Brüder und Schwestern, euer Tröster ein! Er sehnt sich danach, mit dem Strom seiner Wonnen die zu tränken, die ihn lieben. „Wenn einer Durst hat“, so ruft er, „komme er zu mir und trinke“ (Joh 7,37). Wie überströmend ist Gottes Freigebigkeit, wie unversieglich seine Güte! Er bietet den Heiligen Geist allen Menschen an. Er schaut nicht auf die Person, lässt keinen Unterschied gelten, fordert keine Verdienste. Es genügt ihm, wenn einer von seinem Durst weiss und kommen will. Die Gnade duldet nämlich keine Satten. Die Hungernden erfüllt sie mit ihren Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Seliger Guerric von Igny (Gedenktag: 19. August) aus: 1. Ansprache zum Pfingstfest
Kostbares Blut Jesu Christi
Schöpft aus dieser kostbaren Quelle, die nicht versiegen wird.
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Ich habe euch das Geschenk
meiner heiligen Wunden gegeben.
Warum zaudert ihr,
mich auch dort um Barmherzigkeit zu bitten,
wo alles unmöglich scheint.
Wenn doch euer Vertrauen
der Liebe einer einzigen meiner Wunden gleichkäme!
Nichts ist mir unmöglich,
mehr noch, meine Liebe ist zu aller Hilfe bereit,
wenn eure Liebe voll Vertrauen mich um etwas bittet.
Mit dem Gebet zu meinen heiligen Wunden
ist euch ein unausschöpfbarer Gnadenschatz anvertraut.
Schöpft aus dieser kostbaren Quelle,
die nicht versiegen wird,
solange auch nur eine kleine Schar sich der Liebe
zu meinen heiligen Wunden verschreibt
und mein kostbares Blut für das Heil der Menschen erbittet.
aus: “Göttliche Barmherzigkeit und Liebe“, Betrachtungen,
Franziska Maria von der gekreuzigten Liebe
Herz-Jesu-Monat Juni
„Verkünde es und lasse es der ganzen Welt verkünden, dass ich meinen Gnadengaben kein Maß und keine Grenze setzen werde für diejenigen, welche sie in meinem Herzen suchen.“
Jesus zur hl. Margareta Maria Alacoque
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“Jesus hat mir versprochen, dass Er alle Schätze der Gnaden, mit welchen sein Herz erfüllt ist, reichlich in die Herzen jener ausgießen werde, welche das Bild Seines heiligsten Herzens verehren.“
„Das heiligste Herz Jesu ist die Schatzkammer aller Gnaden, und das Vertrauen ist der Schlüssel dazu.“
Zeugnisse der hl. Margareta Maria Alacoque
Foto: Haussegenkalender
Stiftskirche Wilten
Marienmonat Mai
„Die Liebe zur Jungfrau Maria ist so wunderbar und so tröstlich! Wir alle, wirklich alle, tragen etwas ins uns, das außer Gott nur Maria verstehen kann; sie allein kann trösten … Dieses Etwas ist Geschöpf, dieses Etwas ist menschliches Bedürfnis, es ist Liebe und manchmal Schmerz … Es ist das Etwas, das Gott in unsere Seelen gegeben hat und das die Geschöpfe nicht füllen können, und so werden wir dahin geführt, Maria aufzusuchen.
Maria, die Braut, die Mutter, die Frau … Wen gäbe es, der besser verstehen, besser helfen, besser trösten, mehr stärken könnte als sie? Wer könnte eine bessere Zuflucht in unseren Sünden und in unserem Elend sein als Maria, die heiligste Jungfrau?
Wie gut und wie groß ist Gott, der uns das Herz Mariens anbietet, als sei es das Seine! Wenn wir begriffen, was alle Liebe, die wir der Jungfrau schenken können, für Jesus bedeutet … dann wären wir besser, dann wären wir die bevorzugten Kinder Jesu.
Ich glaube, dass wir nicht befürchten müssen, dass wir die Jungfrau Maria zu sehr lieben … Ich glaube, dass wir, wenn wir Maria lieben, Gott lieben und dass Ihm nichts genommen wird, sondern ganz im Gegenteil.“
Hl. Bruder Rafael Maria Arnaiz Baron in einem Brief an seinen Onkel Leopoldo am 11. 10. 1937
Ostern 2024
Das Herz des Auferstandenen
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm:
Mein Herr und mein Gott!
Johannes 20,26-28
Eine Woche nach Ostern heilt Jesus den Zweifel des Apostels Thomas, indem er ihn seine Herzwunde berühren lässt.
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Zeichen seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit!
Foto: Barmherziger Jesus
Karwoche 2024
Herr Jesus Christus,
Du schaust uns an mit Deinem liebenden Blick.
Du birgst uns in deinen Armen.
Dein Mund spricht:
„Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin,
werde alle zu mir ziehen.“ (Joh 12,32)
‚Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe.“ (Joh 15,9)
„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt
und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28)
Wir schauen auf zu Dir und bekennen, mit Petrus:
„Herr, zu wem sollen wir gehen?
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt.
Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh 6,68—69)
„Durch seine Wunden sind wir geheilt.“
(Jes 53,5; 1 Petr 2,24)
Foto: Schmerzensmann in der Neumünsterkirche Würzburg
Mitte 14.Jabrhundert
März: Josefs-Monat
Josef, du Gerechter,
du hast Maria und ihr Kind, Gottes Sohn, zu dir genommen.
Du hast ihr Leben begleitet, behütet, in aller Gefahr geschützt
und so dem Werk der Erlösung gedient.
Von Anfang an bist du Gottes Weisungen gefolgt.
Sein heiliger Wille wurde der deine und Jesus Christus selbst dein Weg.
Im Blick auf dein Bild bitte ich dich um deine mächtige Fürsprache bei Gott.
Er schenke mir die Gnade, diesen Weg zu erkennen
und ihn im Dienst des Herrn zu gehen:
Ist Jesus Christus doch selbst „der Weg und die Wahrheit und das Leben“.
Amen.
Dieses Gebet beten wir als Novene (neun Tage lang) als Vorbereitung auf das Hochfest des heiligen Josef am 19. März.
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Beten Sie mit uns!
Foto: Haussegenkalender
Fastenzeit 2024
Das Wort Fastenzeit, mit dem wir im Deutschen die Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern benennen, sagt nur einen kleinen Teil dessen aus, was die Kirche mit dieser Zeit meint. Ursprünglich ist dies die Zeit der Taufspendung, die Zeit der Christwerdung also, die man nicht glaubte in einem kurzen Moment vollziehen zu können, sondern nur als einen Weg der Verwandlung, der „Bekehrung“, den der Mensch Schritt für Schritt zu gehen hat. Wenn man später in diesen Weg die Büßer und schließlich die ganze Kirche mithineinnahm, so drückt sich darin das Bewusstsein aus, dass man diesen Weg nicht mit einem Mal zu Ende gehen kann; er umfasst unser ganzes Leben, muss immer von neuem beschritten werden. So will Fastenzeit dies in unserem Bewusstsein und in unserem Leben gegenwärtig halten, dass Christsein sich nur als immer neues Christwerden vollziehen kann, dass es nie ein abgeschossen hinter uns liegendes Geschehen ist, sondern immer neue Einübung verlangt.
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Joseph Kardinal Ratzinger
2. Februar: Hochfest Darstellung des Herrn - Maria Lichtmess
Tag des geweihten Lebens
Für weniger nicht...
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Was das Ordensleben für mich bedeutet?
die verrückte, totale, grenzenlose,
unsinnige, verschwenderische Hingabe
an eine ebenso - nein:
an eine alles übersteigende, grenzenlose,
unsinnige, verschwenderische Liebe.
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Für weniger als das
hätte ich mein Leben nicht gelebt.
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Ob man die Evangelischen Räte
heute leben kann?
Sie werden gelebt.
Das ist ihr stärkstes Argument.
Gehorsam, Armut, Keuschheit werden gelebt
in suchender, weinender,
aufrührerischer, tapferer Liebe.
In allen Ecken der Welt:
eine trotzige Liebe
gegen und inmitten
aller Mittelmäßigkeit und Anpassung.
Wie sie zu leben sind?
Darauf gibt es wohl keine fertige Antwort.
Die hat es wohl nie gegeben -
so wie die Liebe immer ein Geheimnis ist,
das sich allen fertigen Antworten widersetzt.
Wie ich sie gelebt habe und lebe?
Recht und schlecht,
tastend und suchend,
mal im jauchzenden Zugriff,
mal im trotzigen Dennoch.
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Ruth Pfau